13. März 2009

Offener Brief an Joachim Herrmann - Innenminister Bayern

Hier nun mein offener Brief an Herrn Herrmann. Mich nervt es einfach tierisch, dass mit dem Begriff "Killerspiele" immer von der eigentlichen Ursache abgelenkt wird. Die Ursache ist in der Gesellschaft zu suchen.

Sehr geehrter Herr Herrmann,

Bezug auf: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,613050,00.html

"Ich bin kein Gegner von Computerspielen. Aber es gibt brutalste Killerspiele, die völlig inakzeptabel sind und verboten gehören"

Ab wann ist etwas brutal und inakzeptabel? Wir haben bereits einen strengen Jugendschutz. Der Amokläufer war 17 Jahre alt und hatte eine Waffe! Menschen bringen Menschen um.

Ihre Aussagen sind mal wieder typisch CSU: "Verteufeln wir mal etwas was wir nicht verstehen." Ich habe schon darauf gewartet bis einer der CSU-Stammtisch-Genossen hervorprescht und den alten Luzifer "Killerspiele" an den Pranger stellt. Früher haben Sie Räuber und Gendarm gespielt, mit Spielzeugwaffen aus Holz. Heute ist es Maus und Tastatur.

Schalten Sie doch einmal Nachmittags durch die TV-Sender, es geht fast ausschließlich um Mord und Gewalt (und Politik). Scheinbar stehen die Leute auf solche Geschichten, oder würden Sie ihren TATORT ansehen, wenn es anstatt Mord um den Diebstahl von einem Sack Reis geht?

Anstatt auf diesen billigen Wählerfang zu gehen, überlegen Sie lieber mal warum Amokläufer mit der Gesamtsituation unzufrieden sind. Es zeichnet sich doch immer das selbe Bild: Einzelgänger, Ruhig, Ausgegrenzt. Klären Sie lieber mal warum gerade diese meist jungen Männer mit einem Knall abtreten wollen? Weil sie zu viel Counterstrike gespielt haben?

Ach ja ... CSU -1 ... Ihre Partei entfernt sich immer weiter davon ernst genommmen zu werden.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Herchet

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